Die FDP-Ratsfraktion Detmold legt bei den Planungen für den Gebäudekomplex Hornsches Tor großen Wert auf eine langfristige, tragfähige und ausgewogene Verteilung der Flächen zwischen den Nutzungen Einzelhandel, Parken, Bürgerberatung und Wohnen. Sie hat daher zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtnahes Wohnen einen Antrag eingereicht, um die Mitsprache der Politik an diesem Planungsprozess von vornherein zu gewährleisten.

In der Sitzung am 10. Mai soll ohnehin ein Fahrplan für die Überplanung der städtischen Grundstücke am Hornschen Tor beschlossen werden. Der FDP-Fraktion ist diese Vorlage allerdings hinsichtlich der Politik-Beteiligung nicht präzise genug. Sie verlangt, bereits von Anfang an Anregungen der Politik zu berücksichtigen.

„Insbesondere ist sehr sorgsam zu prüfen, ob die bis jetzt angenommene Verkaufsfläche von circa 11.000 m² in dem künftigen Gebäudekomplex nicht überdimensioniert sind“, betont der Fraktions-Vorsitzenende Thomas Trappmann.

Seit Erstellung der entsprechenden Analysen zum Einzelhandelsbedarf in Detmold sei bereits eine geraume Zeit vergangen. Inzwischen habe sich die Situation des Handels verändert. Trappmann nimmt an, dass die Verkaufsflächen deutlich kleiner vorzusehen sind, um sie nachhaltig nutzen zu können und den Handel in anderen Innenstadtlagen nicht zu gefährden. Die FDP hält es auch für erforderlich, eine so große Zahl von Parkplätzen in dem Gebäudekomplex vorzusehen, dass von diesem Parkraum wesentliche Teile der Innenstadt profitieren könnten.

Die Freien Demokraten regen ebenfalls an, den starken Bedarf an innenstadtnahem und barrierefreiem Wohnraum im Komplex Hornsches Tor abzudecken. Darüber hinaus sollten auch die Bürgerberatung der Stadtverwaltung und gegebenenfalls andere Büroflächen in das neue Gebäudekonzept integriert werden.

 

Der Wortlaut des Antrages der FDP-Ratsfraktion zum TOP 10 der SEA-Sitzung am 10.5.’17:

Bei der Formulierung der „allgemeinen Rahmenvorgaben“ für die künftige Grundstücksentwicklung (Punkt 3 a der Vorlage) sind von der Verwaltung Anregungen u.a. aus der Politik zu berücksichtigen. Der SEA ist auf jeden Fall zu beteiligen, bevor die Rahmenvorgaben im Rahmen des Markterkundungsverfahrens extern kommuniziert werden.

Gleichzeitig regt die FDP-Fraktion bereits jetzt an, bei der Formulierung der Rahmenvorgaben folgende Parameter zu berücksichtigen:

  • Die Gesamtgröße der Verkaufsfläche im Bereich Hornsches Tor sollte sich nach dem absehbaren, aktuellen Bedarf des Einzelhandels richten, so dass eine nachhaltige Belegung der Flächen erreicht werden kann. Im Übrigen sollten die Verkaufsflächen insbesondere in Richtung Lange Str. ausgerichtet sein. Etwaige Leerstände sollten durch diese Strategie möglichst von vornherein vermieden werden.
  • Die Planung von Parkplätzen in dem Gebäudekomplex sollte aktuelle Fahrzeuggrößen (also Parkfläche 2,70 mal 5,20 m) berücksichtigen, möglichst 24 Stunden geöffnet sein und den Parkplatzbedarf des Gebäudekomplexes deutlich überschreiten, so dass z.B. auch die Kunden von Handel und Gastronomie im Bereich der Langen Straße davon profitieren.
  • Im obersten Geschoss des Gebäudekomplexes sollten Flächen für Wohnungen vorgesehen werden, um der zunehmenden Nachfrage  nach innenstadtnahem, z.B. auch barrierefreiem Wohnen gerecht zu werden.
  • Die städtische Bürgerberatung und etwaige weitere Büroflächen sollten ggf. ebenfalls Teil des Gebäudekomplexes werden können.

Die genaue, ausführliche Begründung erfolgt mündlich in der Sitzung.