Die Detmolder FDP setzt sich für eine bessere Koordination des „erkennbar großen“ bürgerschaftlichen Engagements für Geflüchtete ein. Sie hat zur nächsten Ratssitzung die Erstellung und Umsetzung eines entsprechenden Konzepts durch die Stadt Detmold beantragt.
Die Bereitschaft von Detmoldern zur ehrenamtlichen Unterstützung von Geflüchteten sei im Zusammenhang mit der Notunterkunft des Landes NRW an der Adenauerstraße seit Monaten hoch, erläutert Fraktionsvorsitzender Thomas Trappmann. Auch an anderen Orten (z.B. Unterkunft an der Heldmanstraße) unterstützten viele Menschen in ihrer Freizeit das hauptamtliche Personal. Bislang erfolge die Koordination der Hilfe dezentral in gewachsenen Strukturen.
Angesichts der zu erwartenden großen Zahl von Zuweisungen Geflüchteter im Jahr 2016 nach Detmold sowie angesichts zahlreicher Anfragen von potenziellen Helfern bei unterschiedlichen Organisationen (Kirchengemeinden etc.) scheine es jetzt an der Zeit zu sein, eine zentrale Stelle in Detmold mit der Koordination zu beauftragen, so dass der jeweilige Hilfebedarf und die Angebote bürgerschaftlichen Engagements aufeinander abgestimmt werden, begründet Trappmann die Initiative. „Sinnvoll erscheint uns zum Beispiel der Aufbau einer Internet-Plattform zu sein, auf der zeitnah Informationen über Bedarf und Hilfsangebote ausgetauscht werden können.“ Möglicherweise könne die beschriebene Aufgabe auch durch bestehende Institutionen (z.B. Bürgerstiftung) erfüllt werden, deren Kapazitäten dann allerdings vorübergehend ausgebaut werden müssten.
Bevor die FDP-Ratsfraktion die Initiative ergriff, hat sie sich gemeinsam mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Marc Lürbke, innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion, bei einem Besuch in der Notunterkunft an der Adenauerstraße über die aktuelle Situation informiert. Die Freien Demokraten wurden geführt durch Tabea Beer vom Arbeiter-Samariter-Bund und von Werner Holtmann, dem Koordinator der ökumenischen Ehrenamts-Initiative zur Betreuung der Geflüchteten. Dabei erfuhren die Besucher insbesondere, dass angesichts des herannahenden Winters Aufenthaltsräume für die Geflüchteten fehlen. Auch sei es sinnvoll die bestehenden Angebote zum Sprachunterricht und zur Freizeitbeschäftigung auszubauen, zumal die Geflüchteten derzeit deutlich länger in der Notunterkunft zu Gast seien als zunächst geplant.
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