Am Mittwoch, 23.09.2015, hatte der Lions Club Detmold – Residenz zu einem Vortragsabend mit Christian Lindner, in die alte Aula im Gymnasium Leopoldinium geladen.

Christian Lindner sprach zu den Themen:

Liberale Politik in Deutschland und die Chancen der FDP – Mehr Mut zur Marktwirtschaft

Um 19.00 Uhr waren gut 210 Besucher in der Aula um Christian Linder zu hören. Mit dabei waren auch viele Schüler des Sozialwissenschaftskurs des Leopoldinium. Was die Schüler dann in der nächsten Stunde in politischer Rhetorik und liberaler Weltsicht erlebten, kam schon einer Extralehrstunde gleich. In freier Rede sprach Lindner zur Lage der Nation und Europa aus Sicht der FDP. Auf seine kritische Einschätzung, brachte er aber gut formulierte Lösungsvorschläge zu den Themen: Geflüchtete, EU und Deutschland. In dem gut 45 Minuten dauernden Vortrag sprach er auch über die liberalen Kernbotschaften wie: Toleranz, Freiheit, Eigenverantwortlichkeit, Wettbewerb, Flexibilität und Rechtsstaatlichkeit. Er sprach dabei auch das Publikum direkt an: Er bietet das für diejenigen an mit „Macher-Mentalität“.

Nach dem Vortrag hatten die Besucher Gelegenheit Herrn Lindner direkt Fragen zu stellen.

Lehrer Dirk Brinkmann hatte Zweifel an der Selbstregulierungskraft des Marktes.

Lindner: Das Knappheitsprinzip des Marktes sei immer besser als eine zentrale Planung. Aber es bedürfe hier schon „klarer und große Regeln“ und natürlich ihre Durchsetzung, um dieses Wirrwarr an Kleinheitsreglement zu verhindern. Das Verantwortlichkeitsprinzip ist für ihn eine dieser großen Regeln.

Für die Staatsgewalt plädiert Lindner, wenn es darum geht, internationale Großkonzerne am Steueraufkommen zu beteiligen oder die Breitbandversorgung auszubauen. Die Bildungspolitik müsse auf jeden Fall zentralisiert , vor allem aber modernisiert werden. Die größte Gefahr für die freiheitliche Gesellschaft sieht er aber im Bürokratismus. Er nannte das „Lethargokratie“, Deutschland besitzt ein viel zu aufgeblähtes Sozialwesen, wo das Geld nach dem „Kamelleprinzip“ verschleudert wird.

Sein Schlusssatz: „Ich wünsche mir eine Kultur des bürgerlichen Ungehorsams, die den einzelnen Menschen groß macht und nicht immer den Staat.“